Aktionsplan gegen Antisemitismus und Rassismus an Schulen

Die FDP mit Unterstützung aller anderen Parteien reichte am Montag, 11. März 2024 im Kantonsrat ein Postulat ein, in dem der Regierungsrat aufgefordert wird, einen Aktionsplan gegen antisemitische und rassistische Vorfälle an Schulen zu erarbeiten.

Begründung
In den letzten Monaten haben europa- und schweizweit und auch in Zürich antisemitische Vorfälle erschreckend zugenommen. Auch in Schulen häufen sich antisemitische Vorfälle.
Offen ausgelebter Antisemitismus ist die Spitze des Eisberges, der auf Vorurteilen und Stigmatisierung beruht. Oft entstehen Vorurteile durch fehlendes Wissen. Ein gutes Mittel im Kampf gegen Diskriminierung ist deshalb, dass Jugendliche mit anderen Religionen und Kulturen in Berührung kommen und diese Begegnungen die Stigmatisierung vermindern. Je früher diese Entstigmatisierung passiert, desto weniger kommt es im späteren Leben zu Antisemitismus. Gerade im Hinblick darauf, dass es immer weniger Zeitzeugen und Zeitzeuginnen der Shoah gibt, die die Schulen besuchen können, sind im Kampf gegen Antisemitismus ähnliche Begegnungen wichtig, die nicht nur zur Aufarbeitung und dem Nicht-Vergessen der Shoah beitragen, sondern auch über das Leben der jüdischen Menschen in der Gegenwart berichten.

Es ist auf bestehende Bildungsprogramme wie Likrat vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) zurückzugreifen, diese sollen enger und verbindlicher in den Unterricht eingebunden werden können. Im Rahmen von LIKRAT (Hebräisch für «aufeinander zugehen») besuchen jüdische Jugendliche Schulen und stellen in einer Doppelstunde den Klassen sich, ihre Religion, die Traditionen, die Kultur und die Vielfalt des Judentums vor. Schülerinnen und Schüler können so das Judentum und jüdische Menschen direkt und auf Augenhöhe kennenlernen. Im Dialog werden antisemitische und rassistische Vorurteile und Stereotypen abgebaut. Die Jugendlichen, die an diesen Programmen teilgenommen haben, tragen diese Aufklärung bestenfalls in ihre Familien und ihre Umgebung und helfen somit Antisemitismus und Vorurteile abzubauen. Weitere wichtige Bildungsangebote gegen Antisemitismus und Rassismus bietet auch NCBI Schweiz an.

Antisemitismusbekämpfung ist eine von vielen Massnahmen gegen Rassismus und Intoleranz. Die Schulen und Lehrpersonen haben einen Bildungsauftrag, die Schüler und Schülerinnen zu toleranten Menschen auszubilden.

Der Bericht soll insbesondere aufzeigen, in welchem Rahmen auf welchen Schulstufen die Prävention durchgeführt werden kann.

Begründung der Dringlichkeit:
Die antisemitische Attacke vom 1.3.2024 ist ein letzter Höhepunkt von sich häufenden antisemitischen Vorfällen. Insbesondere in Schulen häufen sich antisemitische Vorfälle. Es kann nicht weiter tatenlos zugeschaut werden, es muss gehandelt werden.